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Laufsocken Compressport Pro Racing Socks V3.0 Run Low Cut

Es ist schwer die Erwartung an "Made in Swiss" zu halten.

Ich neige beim Laufen zu einer schnellen Blasenbildung an meinen Füßen. Jeder kennt diese Blasen an den Füßen. Sie sind nicht nur sehr schmerzhaft, sie brauchen auch ihre Zeit bis sie vollkommen ausgeheilt sind. Jeder von uns hat sich eine solche Blase schon einmal mit einer Nadel aufgestochen und es wenig später bereut, “Hätte ich das doch bloß nicht aufgemacht, jetzt ist es noch schlimmer”. Ich denke ich bin darin wie jeder andere auch, ich habe dazu keine Lust. Gleichwohl merke ich, ab einer Laufzeit von ca. 2 Stunden, dass sich an meinen Füßen ebensolche Blasen bilden. Der Fußballen am rechten Fuß ist der erste Teil meiner Füße der sich mit Blasen meldet. Nach den besagten ca. 2 Stunden habe ich die ersten Ansätze von Blasen, nach 3 Stunden Laufzeit habe ich schöne ausgeprägte Blasen, nach 4 Stunden wird es zur Qual. Da ich darauf aber keine Lust habe, habe ich entschieden gegen diese Blasen-Affinität vorzugehen. Neben neunen Einlegesohlen und Hirschtalg, über die ich in anderen Post berichte, wobei mich dabei vor allem der Hirschtalg beeindruckt hat, habe ich mich auch dem Thema Socken gewidmet.

Nach einer Recherche im Internet stellt man fest, dass Laufsocken eine Blasenbildung reduzieren, verhindern, vermeiden helfen. Ich habe mir also verschiedene Fabrikate an Laufsocken im Internet bestellt. Dabei habe ich mir u.a. Laufsocken von Compressport, einer Schweizer Firma bestellt. Compressport ist für ihre Kompressionssocken sehr bekannt. Außerdem finde ich die Socken optisch einfach geil.

Nach 1 Wochen Lieferzeit war es soweit, ich hielt meine ersten Laufsocken von Compressport in meinen Händen. Ich habe mich für das Modell “Pro Racing Socks V3.0 Run Low Cut” in der Farbe “Fluo Yellow” und der Größe “T3” entschieden. In meiner Jugend hätte man dazu wohl gesagt: “Minisocken aus Kunstfaser in leuchtendem Gelb und Größe 44”. Aber was solls, die Zeiten ändern sich, und die Produktnamen eben auch.

Bei meinem ersten Eindrucke dachte ich zuerst warum wohl soviel Pappdeckelverpackung für ein einziges Paar Socken verwendet wird. Die Verpackung ist schwerere als das Paar Socken. Das wäre auch kleiner, mit weniger Papier gegangen. Die Socken fühlen sich beim Auspacken sehr gut an. Sie sind weich und sehr angenehm anzufassen. So wirken sie auch wie eine gute Qualität.

Durch eine umfangreiche Internetrecherche habe ich gelernt, dass es für Laufsocken wichtig ist, an den neuralgischen Punkten keine Nähte zu haben. Die Logik dahinter ist recht einfach, keine Nähte = keine Falten = keine Druckstellen = keine Blasen. Oder von  anderer Seite betrachtet lautet die Logik, Blasen entstehen u.a. dort, wo auf Nähten oder Falten gelaufen wird. Laufsocken zeichnen sich also durch keine, oder wenige Nähte aus. Soweit die Theorie. Beim Begutachten der Innenseite der Laufsocken ist mir jedoch, im Vergleich zu allen anderen Socken, die ich bislang kennen gelernt habe eine sehr “wüstes” Innenleben der Socken aufgefallen. Ich habe dazu einmal eine der beiden Socken “Links gemacht”, also das Innere nach außen gekehrt.

Sofort fallen einem die kleinen blauen Halbkugeln auf, die in die Socke hineingewebt wurden. Diese Dots finden sich auf der Sohle hinter dem Fußballen sowie eine Doppelreihe Dots vor der Ferse. Rund um die Achillessehne sind gelbe Dots gewebt. Die Zehen box, der Mittelteil der Sohle sowie die komplette Ferse sind mit Soff gepolstert. Auf dem Spann ist ein eingewebtes Logo von Compressport im schwarz. Die Farbe ist genauso wie ich es erwartet habe, Neon Gelb.

Bis hierhin war ich von den Socken recht angetan. Ok, weniger Papierverpackung wäre gut, gerade für eine Firma, die Ihren Sitz in Genf am Bodensee hat. Da Comperssport, auch auf ihrer Webseite kein Impressum hat und keine Firmenanschrift veröffentlicht, hier einmal die Daten dazu:

Das Unternehmen COMPRESSPORT INTERNATIONAL SA ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Genève, im Kanton Genf, die im Jahr 2006 von Sylvain Laur (Präsident), Mathieu Howald (Mitglied des Verwaltungsrates) und Yann Tschumi (Direktor) gegründet wurde. Seine Identifikationsnummer UID lautet CHE-112.949.489.

Adresse
COMPRESSPORT INTERNATIONAL SA
Chemin Malombré 5, 1206 Genève, Genf

E-mail
info@compressport.com

Telefon-Nummer
+41 79 615 06 61

Das Bild auf der linken Seite zeigt die Zehenbox der Socke einmal von außen (Untere Socke) und einmal von innen (obere Socke).

Gut zu sehen ist das Wirrwarr einzelner Fäden die im Inneren der Socke sind. Alle Dots die von außen wie ein Polster wirken sind im Inneren der Socke ein solches Wirrwarr. An der Zehenbox ist im inneren der Socke gut der Rest des Fadens mit dem genäht wurde zu erkennen.

Dort wo die Größe 42 – 44 aufgewebt wurde ist gut zu erkennen, dass eine Naht in Längsrichtung der Socke verläuft. Und ich dachte man sollte nicht auf Nähten laufen.

Beim Betrachten der Socken ist mir dann auch ein Verarbeitungsfehler aufgefallen, wie auf dem Bild unten zu sehen. Am Bündchen der Socke ist auf Höhe des Schriftzuges beim “MP” von Compressport eine mangelhafte Verarbeitung zu sehen. Der Faden des Bündchens zerfledert. Ich bin gespannt wie lange das hält. Normalerweise würde ich die Socken mit diesem Fehler zurückschicken. Da ich sie aber sehnlichst erwartet habe, schicke ich sie nicht zurück, sondern ziehe sie an und gehe laufen.

Die Socke fühlt sich beim Anziehen überraschend “zart” an. Ich habe Angst die Socke beim Überstreifen zu zerreißen. Ich bin froh dass ich dieses Gefühl bekommen habe, sonst glaube ich, hätte ich sie tatsächlich zerrissen. Die Socke ist sehr durchlässig gewebt. der Spann fühlt sich sehr leicht und durchlässig an. Überall wo die Socke nicht gepolstert ist, ist sie sehr dünn gewebt. Das ist bei hohen Temperaturen natürlich ein Vorteil. Das dünne Gewebe auf der Oberseite sorgt so für eine gute Lüftung und damit für eine gute Thermoregulierung. Passen tut sie schon mal 1A. Eine wirklich gute Passform über den gesamten Fuß. Lediglich das Bündchen liegt an der Achillessehe nicht an. Das ist aber der Form “Low Cut” geschuldet und ich wollte ja “Low Cut” Socken. Haptisch sind die Dots wirklich klasse. Wenn man mit der Hand darüber streicht hat man wirklich ein Gefühl von Polsterung. Von dem inneren Fäden-Wirrwarr spürt man nichts. Meine Befürchtungen, dass man dieses “gefussel” spürt, hat sich nicht bestätigt.

Ich zog also meine neuen Socken an, trotz Verarbeitungsmangel, und ging damit zum Laufen. Ich lief eine Trailrunning Runde durch den Odenwald. Damit ich mir sicher sein konnte ob die Socken tatsächlich Blasen verhindern oder reduzieren, lief ich damit 26 Km in 3 Stunden 15 Minuten mit 668 Höhenmetern.Ich lief diese Strecke in Salomon Speedgross 5 Schuhen. Da bekommt ich nach 2,5h garantiert Blasen. Nach 3h 15 Minuten muss ich mind. eine große Blase am rechten Fußball haben. Wenn die Socke nichts taugt. Wenn sie etwas taugt dann habe ich keine, oder nur eine kleine Blase.

Es stellt sich beim Lauf heraus, dass die “Low Cut” Form für mein Trailrunning keine gute Wahl war. Die Öffnung, dort wo das Bündchen nicht an der Achillessehne anliegt, man kann das auf dem Foto gut erkennen, erweist sich als wenig gut. Ich sammle damit sehr viele kleine Stöckchen und Steinchen auf. Immer wenn ich diese Stöckchen und Steinchen spüre, schüttle ich beim Laufen den Fuß, sodass sich das aufgesammelte Material sich irgendwo im Schuh verteilt, und zwar dort wo es mich nicht beim Laufen behindert. das auch recht gut funktioniert. So habe ich beim Laufen weder die Steinchen und Stöcken, aber auch nicht das Fäden-Wirrwarr gespürt.

Ich konnte beim Laufen keinen Unterschied zu anderen Socken feststellen. Wobei, spürt man beim Laufen seine Socken? Also entweder spürt man die nach 10 Metern nicht mehr, oder ich bin zumindest in meinen Füßen ein gefühlloser Kamerad. Das wiederum könnte für meine wenig ausgeprägten Qualitäten als Tänzer sprechen. Mit gefühllosen Botten tanz sich nicht gut. Aber zurück zum Laufen. Nachdem ich keinerlei Unterschied zu anderen Socken spüren konnte, und ich noch immer skeptisch wegen der Nähte und den Fäden war, war ich umso gespannter welchen Zustand meine Füße nach dem Lauf haben werden.

Das wichtigste vorweg, ich hatte keine Blasen. Ich hatte den halben Odenwald in den Schuhen. Das hätte im Erzgebirge für ein ganzes Räuchermännchen gereicht. Aber, keine Blasen. Die Socken waren stark verschmutzt, leider außen und innen. Der ganze aufgesammelte Schmutz hing nicht nur Außen an der Socke, sondern auch innendrinn. Ich habe das Fäden-Wirrwarr nicht gespürt, zu keinem Zeitpunkt, hatte keine Blasen und meine Füße waren trocken, obwohl ich bei 29° stark geschwitzt hatte.

Fazit:

Die Socke tut was sie soll, sie verhindert Blasen an den Füßen. Auch finde ich sieht die Socke einfach gut aus. Ebenso stehe ich auf solche Farben an den Füßen. Die Compressport Pro Racing V3.0 Low Cut ist eine gute Socke. Jedoch mit einem Verarbeitungsfehler, vielen Nähten und sehr vielen Fäden im Inneren. Das wirkt auf mich nicht wie Top-Qualität. Die Dots spüre ich nicht, ob sie helfen kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich haben sie einen kleinen Anteil an der Tatsache, dass ich keinerlei Blasen hatte. Ich werde die Socken weiterlaufen bis sie sich in ihre Bestandteile auflösen. Ich werde mir keine Low Cut Socken mehr zum Trailrunning kaufen. Die Socken haben mich nicht so weit überzeugt als dass ich mir das höher geschnittene Modell kaufen werde. Ich werde zuerst einmal andere Hersteller ausprobieren bevor ich wieder zu Compressport komme.

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